Diese architektonische Erzählung von Kristina Busko entspringt der aufmerksamen Beobachtung einer spanischen Kleinstadt, in der die Zeit deutliche Spuren hinterlassen hat – bis zurück in die Gotik und Renaissance.
Der Ort wurde zum Impuls für die Gestaltung einer persönlichen Enklave – eines Raums voller Authentizität und einer Schönheit, die sich gängigen Konventionen entzieht. Tief in der Geschichte verwurzelt und zugleich offen für die Gegenwart, wird diese Inszenierung zum Träger einer individuellen, freien Ausdrucksform der Designerin.

Fotos: ZASOBY STUDIO

Ein spanischer Rückzugsort, verborgen zwischen den Bergen der Sierra de Mariola in der Provinz Valencia, ermöglicht eine unmittelbare Begegnung mit Geschichte, die jeden Winkel der Stadt durchdringt. Die lokale Architektur und die umgebende Landschaft wurden für Kristina zu einem natürlichen Bezugspunkt, der ihren Blick auf den Raum prägte. Bei der Gestaltung dieser persönlichen Erzählung ließ sich Kristina von schmalen Gassen inspirieren, die mit natürlichem Rojo-Alicante-Stein ausgelegt sind, sowie von Fassaden in pastelligen Pfirsich-, Bordeaux- und Minttönen, überzogen mit den unregelmäßigen, strukturierten Putzen der umliegenden Gebäude.

Aus diesem Ort schöpften wir Inspiration in Fülle – die Vision war bereits beim Eintreten klar. Man sagt, die größte Herausforderung für Innenarchitektinnen und Innenarchitekten sei es, das eigene Zuhause zu gestalten – nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Dieses Werk entstand ohne Erwartungen und mit großer gestalterischer Freiheit.

Die Küche von Kristina Busko ist ein Raum, in dem geometrische Unregelmäßigkeit die Hauptrolle spielt und sich zu einer ausdrucksstarken, nahezu szenografischen Komposition fügt. Den Charakter des Interieurs – geprägt von mutigen Farbkontrasten und einem freien Umgang mit Form – bestimmen handgeformte Fliesen, ein Mosaik aus Parkett und kobaltblauer Keramik sowie eine zentral platzierte Kochinsel. Die Arbeitsfläche aus bordeauxfarbenem Rosso-Levanto-Marmor, gezeichnet von den Spuren der Zeit, bringt eine edle, geschichtsträchtige Materialität in den Raum und wird zu einem der zentralen Akzente dieser vielschichtigen Inszenierung.

Anstelle klassischer Küchenfronten entschied sich Kristina für Stoffvorhänge, die die spanischen Wurzeln der Küche betonen und einen weichen Kontrast zur scharfen Geometrie der Körper schaffen. Ein dreieckiger Spiegel fungiert als grafischer Akzent – er ordnet den Rhythmus der Formen, reflektiert das Licht und verstärkt den Eindruck räumlicher Tiefe. Ein integraler Bestandteil dieser Komposition ist die Armatur SWITCH – ausdrucksstark in der Form und zugleich außergewöhnlich funktional. Die integrierte Wasserfilterfunktion ist unter spanischen Bedingungen von unschätzbarem Wert, da ein hoher Kalkgehalt im Leitungswasser zum Alltag gehört.

Die Auseinandersetzung mit Kunst war einer der lang gehegten Träume Kristinas, den sie verwirklichte, indem sie die Innenräume mit originalen Werken polnischer Künstlerinnen und Künstler füllte. Diese kreative Energie – verwoben mit einer gesättigten Farbpalette und animalischen Motiven – wird zum Ausdruck ihrer persönlichen Sensibilität und individuellen Handschrift. Die autorenschaftliche Raumkomposition schafft eine Atmosphäre der Theatralik, verstärkt durch das geheimnisvolle Spiel von Licht und Schatten. Intim und emotional aufgeladen bleibt das Interieur zugleich eine offene Einladung zur gemeinsamen, alltäglichen Feier des Lebens.

Die Form ist bescheiden, aber schön, nicht übertrieben. Sie passt zu meinem physischen Interieur, also zu meinem Zuhause, aber sie passt auch zu meiner Art, über Formen zu denken. 

Für Kristina entsteht die Bedeutung eines Raumes durch Objekte – Träger von Erinnerung, Emotion und Symbolik, die mit der Architektur und der Energie des Ortes in Resonanz treten. Originale Ornamente und Stuckdetails sind hier keineswegs zufällig – sie offenbaren die persönliche Verbundenheit der Designerin mit Dingen, die eine Geschichte in sich tragen.

Die Innenräume sind erfüllt von Antiquitäten, Vintage-Möbeln und eigens entworfenen Elementen, deren Geschichten in unterschiedlichen Teilen der Welt begannen und heute im Süden Spaniens ihre Fortsetzung finden. Dazu zählen unter anderem Teppiche, die in Indien nach der künstlerischen Vision Kristinas gewebt wurden. Ein wiederkehrendes Motiv in verschiedenen Bereichen des Hauses sind zudem Murano-Leuchter – sie strahlen handwerkliche Meisterschaft und Noblesse aus und zeugen von Kristinas Faszination für die venezianische Glaskunst.

Die avantgardistische Ästhetik des Hauses setzt sich im mit dem Schlafzimmer verbundenen Badebereich fort. Der boudoirartige Charakter dieses Raumes schafft eine Atmosphäre von Intimität und sinnlicher Weiblichkeit. Die freistehende Badewanne OVO M+ in Terrakotta, umhüllt von weichen Vorhängen, lädt zu entspannten Momenten ein, während die ARMANCE Armatur als schmuckartiger Akzent die romantische Ästhetik des Interieurs unterstreicht. Das Podest aus einer Komposition natürlicher Steine ist eine Hommage an die südeuropäische Steinmetztradition, die sowohl die urbane Struktur als auch den spanischen Rückzugsort der Designerin prägt.